Studieren während einer Pandemie: Wie ist das eigentlich? Ich gehöre zu denjenigen glücklichen Studenten, die zumindest noch ein „normales“ Semester an der Uni erleben durften und ich bin unglaublich dankbar dafür! Deshalb bin ich umso trauriger, dass ich nun schon seit einem Jahr keinen Hörsaal mehr von innen gesehen habe. Und studieren in Corona-Zeiten ist alles andere als einfach – es ist wirklich beschi**en. Der direkte Kontakt zu den Kommilitonen fehlt, man muss sich selbst um viel kümmern, was man sonst auch einfach so mitbekommen hätte und und und…
Um das Studium von zu Hause trotzdem erträglich zu gestalten, habe ich in diesem Blogbeitrag ein paar Tipps und Tricks für euch zusammengetragen, die mir in den vergangenen zwei Semestern das Studieren von zu Hause aus erleichtert haben und mir dabei geholfen haben, nie etwas Wichtiges zu verpassen & vergessen.
- ALLE Informationen zu den jeweiligen Kursen aufschreiben!
Ein Prof hält seine Vorlesung synchron, der andere lädt sie auf Plattform XY hoch, der dritte erstellt wöchentlich Übungsblätter. Um das Termine- und To-Do-Chaos gut in den Griff zu bekommen, empfiehlt es sich, im Voraus jegliche Kursdaten (Zoom-Passwörter etc.), Vorlesungszeiten und Abgabe-Termine zu notieren. Am besten einen passenden Stundenplan erstellen (wenn ihr diesen nicht sowieso schon gestellt bekommt) und die Zeiten und Passwörter direkt in diesen aufnehmen. So könnt ihr euch sicher gehen, dass ihr keine Veranstaltungen verpasst.
- Nicht den Luxus ausnutzen, die Vorlesungen auch aus dem Bett anschauen zu können!
Als die Online-Lehre angefangen hat, konnte ich es mir natürlich auch nicht nehmen lassen und bin öfter einfach liegen geblieben, wenn ich nicht die Motivation fand, mich für die 8-Uhr-Vorlesung extra aus dem Bett zu zerren. Ich meine, wenn man es sich schonmal erlauben kann… Im Nachhinein ist es die bessere Entscheidung, wenn auch nicht die attraktivste, wirklich rechtzeitig aufzustehen und an den Vorlesungen vom Schreibtisch aus teilzunehmen.
Auch wenn es verlockend ist, bequem im Bett zu bleiben, während einem der Stoff nähergebracht wird, ist es einerseits fast unmöglich, ordentlich mitzuschreiben und wenn wir ehrlich sind, passen wir auch besser auf, wenn wir uns eine optimale Arbeitsumgebung schaffen. Deshalb am besten direkt nach dem Aufstehen das Bett machen, um gar nicht in die Versuchung zu kommen, sich mal eben schnell zurückzulegen, nachdem man das Laptop geholt hat. Diese räumliche Trennung hilft dem Kopf zusätzlich dabei, auf „Lernmodus“ umzuschalten und zu merken: „Oh, jetzt muss ich aber was tun!“ Unangenehm, aber hilft wirklich.
- Einen neuen Tagesrhythmus entwickeln.
Genauso, wie bei jeder neuen Situation, bedarf es auch hierbei einer Umstrukturierung des gewohnten Rhythmus. Wo es sonst eine klare Trennung zwischen Uni und Freizeit gab (für frische Erstis vielleicht die Trennung zwischen Schule und Freizeit), ist es heute eher ein Zusammenschmelzen der beiden Dinge. Weil es kein `zu Hause Ankommen` nach der Uni gibt, verschwimmt jetzt alles miteinander, man kommt nicht voran, weil man meint, man könnte sich Vorlesung XY auch „am Abend noch schnell reinziehen“. Alles schon ausprobiert, wieder einmal nicht zu empfehlen. Viel besser ist es, sich feste Uhrzeiten festzulegen: z.B. Uni von 8 bis 13 Uhr, danach habe ich frei (in der Klausurenphase natürlich ein bisschen anders). So setzt du dich selbst unter künstlichen Druck, der dich davon abhält, ewig zu trödeln und dir sogar noch einen einigermaßen freien Nachmittag bzw. Abend verschafft. Zwischendurch frische Luft und kleine Sportsessions sind natürlich auch nicht verkehrt. Regelmäßige Pausen braucht jeder!
- Ganz wichtig: Mit den Kommilitonen vernetzen!
Für die, die vor der Pandemie schon angefangen haben zu studieren, ist es natürlich einfacher, den Kontakt zu der im ersten Semester entstandenen Freundesgruppe aufrechtzuerhalten. Für die, die ihre Mitstudenten womöglich noch nie live gesehen haben, ist es schon etwas schwieriger. Es ist dennoch sehr wichtig, den Kontakt zu Leuten im Studienganz zu suchen, gerade in Zeiten, wie diesen. Es könnte z. B. sein, dass jemand zufällig etwas erfährt oder sieht, was man selbst nicht gesehen oder gehört hätte. Bekanntlich hören vier Ohren mehr als zwei. Und hier gilt natürlich: Je mehr ihr untereinander vernetzt seid, umso besser. Traut euch daher einfach, jemanden, den ihr noch gar nicht kennt, anzuschreiben. Kommt euch vielleicht seltsam vor, aber sonst wird es momentan wohl kaum eine Möglichkeit dafür geben, euch untereinander kennenzulernen.
- Nicht zu viel auf einmal erledigen wollen.
Dadurch, dass viele Profs ihre Vorlesungen im Voraus hochladen, sieht es für euch aus als wärt ihr mit dem Stoff hinterher und dieser Trigger bringt euch dazu, unnötig viel Stoff auf einmal abzuarbeiten. Hier hilft eine gute Einteilung der Zeit. Normalerweise dauert eine Vorlesung 45 bis 90 Minuten, also sollte man sich bei asynchronen Veranstaltungen ungefähr an die vorgegebenen Wochenstunden halten und sich nicht verrückt machen, wenn Vorlesungen oder Aufgaben zu früh hochgeladen wurden.
- Trotz allem gut organisiert sein und Deadlines beachten.
Punkt 5 bedeutet nicht, dass man sich für alles ewig Zeit lassen darf. Hier gilt es, den persönlichen goldenen Mittelweg zu finden. Gerade jetzt sollte man noch mehr darauf achten, Deadlines für Abgaben etc. einzuhalten und alles rechtzeitig zu erledigen. Auch in der Klausurenphase immer darauf achten, den gesamten Stoff im Überblich zu behalten. Dann kann nichts mehr schief gehen!
